Ferien bei Oma und Opa
Die Sommerferien waren endlich da, und Leanne und Louis konnten es kaum erwarten, ihre Abenteuerlust auszuleben. Ihre Großeltern, Oma Gertrude und Opa Walter, lebten auf einem malerischen Bauernhof inmitten grüner Hügel und saftiger Wiesen. Jedes Jahr verbrachten die Geschwister einige Tage hier, und dieses Mal sollte es wohl besonders aufregend werden.
Der Bauernhof war ein Paradies für die kleinen Entdeckerseelen von Leanne und Louis. Hühner gackerten, Kühe muhten und im Garten blühten die schönsten Blumen. Die Geschwister liefen barfuß über das knisternde Gras, genossen die frische Landluft und halfen beim Füttern der Tiere.
Eines Tages, als sie den alten Dachboden nach interessanten Sachen durchstöberten, entdeckten sie eine staubige Truhe, die sie bisher übersehen hatten. Louis öffnete sie vorsichtig und fand darin ein altes Tagebuch mit leicht verblassten Seiten und einem abgenutzten Lederumschlag. Als Leanne es in die Hand nahm und vorsichtig aufschlug, wurden ihre Augen groß. Das Tagebuch strahlte einen geheimnisvollen, goldenen Schein aus.
„Das ist seltsam,“ flüsterte Louis. „Es sieht aus, als wäre es magisch.“
Leanne konnte nicht widerstehen und begann, die ersten Zeilen zu lesen. Die Worte auf den Seiten entführten sie in eine andere Zeit. Sie las von Abenteuern, die ihre Großeltern als Kinder erlebt hatten, von versteckten Schätzen und geheimnisvollen Begegnungen.
„Wir sollten Oma und Opa danach fragen“, schlug Louis vor.
Die beiden eilten die Treppe hinunter und stolperten fast über ihre Großeltern, die gerade Kuchen für den Nachmittagstee vorbereiteten. Leanne hielt das Tagebuch hoch und erzählte von dem goldenen Schein, der es umgab.
Oma Gertrude und Opa Walter tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus, bevor sie den Geschwistern erzählten, dass das Tagebuch ein Familiengeheimnis war. Es war ein magisches Tagebuch, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Es hatte die erstaunliche Fähigkeit, die Geschichten der Familie lebendig werden zu lassen.
„Wenn ihr das Tagebuch lest“, erklärte Oma Gertrude, „werden die Geschichten darin zum Leben erweckt, als wärt ihr selbst Teil von ihnen.“
Leanne und Louis waren fasziniert. Sie wussten, dass sie etwas Besonderes in den Händen hielten. Oma Gertrude riet ihnen jedoch, das Tagebuch mit Bedacht zu verwenden und niemandem, außer der Familie, davon zu erzählen.
Die erste Reise in die Vergangenheit
Am nächsten Tag nahmen die Beiden das magische Tagebuch gleich wieder in die Hand und hofften auf ein tolles Abenteuer darin zu finden. Louis schlug eine Seite mit der Überschrift „1750“ auf und sofort fing das Buch an zu leuchten. Ein heller Schein umgab die Geschwister und sie verspürten ein leichtes Kribbeln im ganzen Körper. Leanne und Louis waren in eine andere Zeit versetzt worden, als sie das magische Tagebuch öffneten. Der dichte Wald umgab sie, und es fühlte sich an, als wären sie tatsächlich in der Vergangenheit gelandet. Doch bevor sie Zeit hatten, sich zu orientieren, hörten sie Schritte näherkommen.
Durch die Dunkelheit des Waldes trat eine Figur hervor, gekleidet in die Kleidung des 18. Jahrhunderts. Es war niemand Geringeres als Benjamin Franklin, der berühmte Wissenschaftler und Erfinder. Er trug seinen charakteristischen Dreispitzhut und hielt eine Laterne in der Hand.
„Meine Güte, wer seid ihr?“ fragte Benjamin Franklin mit erstaunten Augen. „Ihr seid sicherlich keine Bewohner dieser Zeit.“
Leanne und Louis tauschten einen nervösen Blick aus, bevor Leanne schließlich antwortete: „Wir sind aus der Zukunft, Mr. Franklin. Mein Name ist Leanne, und das ist mein Bruder Louis. Wir haben ein magisches Tagebuch gefunden, das uns hierher gebracht hat.“
Benjamin Franklin hob skeptisch eine Augenbraue. „Ihr kommt aus der Zukunft? Das klingt nach einer wunderbaren Geschichte. Aber ich bin ein Mann der Wissenschaft und der Neugier. Erzählt mir mehr.“
Die Geschwister begannen, ihm von der Welt des 21. Jahrhunderts zu erzählen. Sie berichteten von Elektrizität, von Flugzeugen, Computern und dem Internet. Benjamin Franklin hörte aufmerksam zu und schien fasziniert von den Fortschritten zu sein, die die Zeit gebracht hatte.
„Elektrizität, sagt ihr?“ fragte er mit leuchtenden Augen. „Ich habe selbst einige Experimente damit durchgeführt, aber es war noch in den Kinderschuhen. Es freut mich zu hören, dass es sich so weit entwickelt hat. Und dieses Internet klingt äußerst interessant.“
Die Kinder erzählten ihm von der Bedeutung der Elektrizität in der modernen Welt und wie sie verwendet wurde, um Städte zu beleuchten und Maschinen anzutreiben. Benjamin Franklin schien stolz darauf zu sein, ein Teil dieser Entwicklung zu sein.
„Es ist erstaunlich, wie die Welt sich verändert hat“, sagte er nachdenklich. „Ich habe meine eigenen kleinen Beiträge zur Wissenschaft geleistet, aber diese Fortschritte übersteigen meine kühnsten Vorstellungen.“
Leanne und Louis verbrachten einige Zeit damit, mit Benjamin Franklin zu sprechen und ihm mehr über die Zukunft zu erzählen. Er wiederum teilte ihnen einige seiner eigenen Erfindungen und Experimente mit, darunter seine berühmte Erfindung des Blitzableiters.
Schließlich, als die Zeit gekommen war, ins Jahr 2023 zurückzukehren, bedankten sich die Geschwister bei Benjamin Franklin für seine Gastfreundschaft und seinen Wissensdurst. Mit einem Hauch von Wehmut verabschiedeten sie sich von ihm und öffneten erneut das magische Tagebuch, das sie zurück in die Gegenwart brachte.
Zurück in der Gegenwart angekommen, waren sie noch zu sehr beeindruckt um eine neue Reise in die Vergangenheit anzutreten. Ihren Großeltern erzählten sie vorsichtshalber mal nichts von ihrem Abenteuer bei Benjamin Franklin, denn Leanne fürchtet, sie könnten ihnen das Buch wieder abnehmen.
Die Zeitreise ins 13. Jahrhundert
Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück bei ihren Großeltern, kehrten Leanne und Louis zum magischen Tagebuch zurück. Louis hatte einen besonderen Wunsch – er wollte ins 13. Jahrhundert reisen, in die Zeit der Ritter und Könige.
Mit aufgeregten Herzen blätterten sie durch die Seiten des Tagebuchs, bis sie schließlich die Überschrift „1350“ fanden. Der goldene Schein um das Buch verstärkte sich, und plötzlich befanden sie sich nicht mehr auf dem Bauernhof, sondern vor den gewaltigen Toren einer imposanten Ritterburg.
Die Luft war erfüllt von Hufgetrappel und dem Klang von Metall auf Metall. Ritter in glänzenden Rüstungen ritten auf stolzen Pferden umher. Die Geschwister waren sprachlos und staunten über die prächtigen Gewänder und die majestätische Atmosphäre.
Ein freundlicher Reiter, der sich Ritter Roland nannte, näherte sich ihnen und begrüßte sie herzlich. Er erklärte, dass sie sich in der Zeit des 13. Jahrhunderts befanden und sich auf dem Gelände der Burg Ardentia befanden. Ritter Roland bot an, ihnen die Welt der Ritter näherzubringen.
Louis und Leanne nahmen seine Einladung gerne an. Sie wurden auf Pferde gesetzt und erhielten eine grundlegende Einführung ins Reiten. Louis, der schon immer von Rittern fasziniert gewesen war, konnte sein Glück kaum fassen, als er ein echtes Schwert in die Hand nahm und erste Schritte im Schwertkampf machte. Er wunderte sich, wie schwer so eine Waffe war und wie anstrengend es gewesen sein muss, damit gegen seine Feinde zu kämpfen.
Die Geschwister durften sogar Rüstungen für Kinder anprobieren, die speziell für die Kinder, die auf der Burg lebten, angefertigt waren. Louis fühlte sich in seiner Ritterrüstung mächtig und unbesiegbar.
Abends, am Lagerfeuer der Ritter, lauschten Leanne und Louis den Geschichten von Ritter Roland und seinen Mitstreitern. Sie erzählten von ihren Abenteuern und den gefährlichen Kreuzzügen, auf denen sie für ihren Glauben, ihren König und ihr Land gekämpft hatten. Die Geschwister hingen gebannt an den Lippen der Ritter und lernten viel über die tapfere Vergangenheit dieser Zeit.
Als die Sterne am Himmel leuchteten und die Nacht fortschritt, wussten Leanne und Louis, dass es Zeit war, in ihre Gegenwart zu Oma und Opa auf den Bauernhof zurückzukehren. Sie bedankten sich herzlich bei den Rittern und kehrten durch das magische Tagebuch in die Gegenwart zurück.
Die Suche nach dem Tempel
Die Geschwister Leanne und Louis waren nach ihrer Zeitreise ins 13. Jahrhundert zurückgekehrt und hatten erstaunliche Erfahrungen als Ritter gemacht. Doch sie hatten schon wieder ein neues Ziel im Kopf. Sie wollten, den geheimnisvollen Tempel in Ägypten finden.
Mit neuer Entschlossenheit vertieften sie sich wieder in das magische Tagebuch. Sie lasen aufmerksam die Beschreibungen des Tempels und seiner Umgebung. Es gab Hinweise auf eine große Wüste, eine markante Felsformation und eine und eine Oase mit Palmen in der Nähe.
Leanne und Louis begannen, Karten und Bücher über Ägypten zu studieren, um Hinweise zu finden, die sie auf die richtige Spur führen könnten. Sie verbrachten viele Stunden damit, Informationen zu sammeln und nach Anzeichen zu suchen, die sie in die Wüste führen würden.
Eines Tages stießen sie im Internet auf eine alte Landkarte, die eine vielversprechende Ähnlichkeit mit den Beschreibungen im Tagebuch hatte. Die Karte zeigte eine Oase in der Nähe einer markanten Felsformation.
Die Geschwister beschlossen, ihre Reise in die Vergangenheit erneut anzutreten, um den Tempel zu suchen. Sie öffneten das magische Tagebuch, konzentrierten sich auf die Seiten mit den Informationen über den Tempel und plötzlich fing das Buch wieder an zu leuchten. Im gleichen Moment bemerkten die Kinder wieder das leichte Kribbeln in ihren Körpern. Es ging auf eine neue Reise in die Vergangenheit. Das Buch transportierte Leanne und Louis in die Wüste Ägyptens, an den Ort, den die alte Karte darstellte.
Dort angekommen, begannen sie, die Umgebung sorgfältig zu erkunden. Sie durchstreiften die Wüste, wanderten an den Rand der Oase und untersuchten die Felsformationen. Schließlich stießen sie auf eine versteckte Höhle, die ziemlich genau der Beschreibung im Tagebuch entsprach.
Voller Aufregung betraten sie die Höhle und leuchteten mit ihren Taschenlampen in die Dunkelheit.
Was sie dort entdeckten, raubte ihnen den Atem. In der Höhle erstreckte sich ein langer, gewundener Gang, der tiefer in die Erde führte. An den Wänden waren uralte Hieroglyphen, Bilder und Inschriften zu sehen, die von vergangenen Besuchern zeugten. Die Geschwister folgten dem Gang, der sie zu einem geheimnisvollen Raum führte, der einem Tempel sehr ähnlich war.
Der Raum war von atemberaubender Schönheit, mit kunstvollen Statuen, Wandmalereien und einem glänzenden Altar in der Mitte. In der Ecke des Tempels fanden sie eine uralte Truhe, die sorgfältig verschlossen war. Louis öffnete sie vorsichtig und stieß auf einen Schatz von unschätzbarem Wert – funkelnde Juwelen, goldene Artefakte und antike Reliquien.
Leanne und Louis wussten, dass sie den Tempel nicht plündern durften, aber sie fanden eine Botschaft auf einem alten Papyrus, die ihnen Ratschläge für die Zukunft gab. Sie würden den Schatz nicht mitnehmen, sondern die Geschichte des Tempels bewahren und die Welt über diese Entdeckung informieren.
Mit den wertvollen Informationen und Erlebnissen kehrten Leanne und Louis in die Gegenwart zurück. Sie erzählten ihren Großeltern von ihrem Erfolg und zeigten ihnen die Botschaft auf dem Papyrus. Oma Gertrude und Opa Walter waren stolz auf ihre Enkel und erklärten, dass sie die Geschichte des Tempels respektvoll bewahrt hatten.
Die Geschwister hatten nicht nur Abenteuer erlebt und die Geheimnisse ihrer Familie entdeckt, sondern auch die Bedeutung von Verantwortung und Achtung vor der Geschichte gelernt. Ihre Ferien auf dem Bauernhof bei den Großeltern würden für immer in ihren Herzen bleiben, und das magische Tagebuch würde weiterhin ihre Verbindung zur Vergangenheit und zur Welt der Abenteuer sein.
Das Ende der Ferien
Die Ferien waren fast vorbei, und Leanne und Louis hatten in den letzten Tagen so viele unglaubliche Abenteuer auf dem Bauernhof ihrer Großeltern erlebt, wie noch nie zuvor. Die Eltern würden sie bald wieder abholen. Doch bevor sie nach Hause zurückkehrten, versprachen sie Oma und Opa, das magische Tagebuch sorgfältig zu bewahren und ihre Großeltern weiterhin an ihren Entdeckungen teilhaben zu lassen.
Die Eltern von Leanne und Louis hatten Kuchen mitgebracht und am Nachmittag gab es diesen zu einer leckeren Tasse Kakao. Für die Erwachsenen gab es natürlich Kaffee, aber den mochten die Kinder noch nicht. Nun war es Zeit aufzubrechen. Sie verabschiedeten sich herzlich von Oma Gertrude und Opa Walter, umarmten sie fest und versprachen, bald wiederzukommen. Dann stiegen sie in das Auto ihrer Eltern.
Während der Heimfahrt sprachen Leanne und Louis aufgeregt über ihre Erlebnisse und Abenteuer auf dem Bauernhof. Sie waren sich einig, dass diese Ferien die besten ihres Lebens gewesen waren.
Zu Hause angekommen, verstaute Louis das magische Tagebuch sorgfältig in einer alten Truhe, die sie im Dachboden aufbewahrten. Sie waren sich bewusst, dass sie es mit Bedacht verwenden müssen und, dass es ihnen noch viele weitere aufregende Reisen in die Vergangenheit ermöglichen konnte.
Die Schulzeit begann bald wieder, aber Leanne und Louis hatten bereits Pläne für ihr nächstes Abenteuer geschmiedet. Sie würden das Tagebuch weiterhin erforschen, die Geheimnisse ihrer Familie enthüllen und vielleicht sogar noch mehr verlorene Schätze der Geschichte entdecken.
Und so endete vorerst die Geschichte der abenteuerlustigen Geschwister Leanne und Louis auf dem Bauernhof ihrer Großeltern. Doch ein neues Kapitel ihrer Reisen in die Vergangenheit und zu fernen Orten wartete bereits darauf, geschrieben zu werden.

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