„Seht mal, es schneit!“,
ruft Lara ihren beiden Geschwistern zu.
„Jaaa, der erste Schnee!“
Jana und Emma kommen zum Fenster.
„Ja wirklich, es schneit“, ruft Emma.
„Los, wer zuerst draußen ist!“
Und schon rennt Emma zur Tür, aber ihre Mama hält sie auf.
„Mütze, Schal, Jacke und Schuhe anziehen. Und Handschuhe nicht vergessen.“
Also beeilen sich die Drei, alles anzuziehen. Dann geht es nach draußen.
Es lag schon ganz schön viel Schnee.
„Ist das kalt“, jammert Jana.
Aber Lara lacht nur und wirft ihr einen Schneeball gegen den Arm.
„Das ist doch ein super Wetter!“
Jana wirft einen Schneeball zurück, der Lara aber leider nicht trifft.
„Ja, es ist tolles Wetter. Aber es ist trotzdem kalt.“
Sie machen eine große Schneeball-Schlacht. Nach einer Weile ruft die Mutter sie wieder ins Haus.
„Kommt ihr bitte wieder rein, wir wollen doch Plätzchen backen!“.
Die drei laufen in die Küche,
wo schon alles bereitsteht. Sie waschen sich gründlich die Hände und ziehen ihre bunten Schürzen an.
„Dann mal los“, sagt Jana.
Sie nimmt sich das Rezept und rührt den Teig mit Mehl, Milch, Eiern und natürlich mit viel Zucker an. Lara holt schon mal die Förmchen, um den Teil auszustechen. Dabei sind Sterne, Zuckerstangen, ein Tannenbaum, ein Nikolaus-Stiefel und eine Katze.
Emma sieht Jana fragend an.
„Was hat eine Katze mit Weihnachten zu tun?“
Jana zuckt mit den Schultern und antwortet, „Weiß ich auch nicht, aber ist doch egal“
Als die Plätzchen fertig waren
und das ganze Haus herrlich nach ihnen duftete, wollten die drei natürlich wieder raus in den Schnee.
„Wir wollen einen Schneemann bauen“, ruft Lara, läuft rein und holt Papas Mütze und seinen Schal.
„Dem Schneemann soll doch nicht kalt sein“, ruft sie noch mit einem Lachen.
Es ist ein prächtiger Schneemann geworden und er sah so richtig schick aus, mit Papas Mütze und dem roten Schal.
„Wollen wir noch etwas Schlitten fahren?“, fragt Lara. Hinter dem Haus war ein kleiner Hügel, auf dem man ganz toll Schlittenfahren konnte. Er war nicht zu steil und es stand auch nichts im Weg, wo man hätte gegen knallen können. Die Drei gehen also zum Schuppen und holen sich den Schlitten raus. Sie sausen immer wieder den Berg runter, bis es dunkel wird und die Mutter sie hereinruft.
„Es gibt Abendessen, Kinder.
Kommt ihr bitte wieder rein?“
Schlitten fahren macht ja so hungrig, also laufen sie schnell ins Haus. Es gibt leckere Käse- und Salamibrote und zu trinken gibt es warme Milch. Die Drei erzählten, wie schnell sie mit dem Schlitten den Hügel runter gesaust sind und jeder war natürlich schneller als der Andere. Als alle aufgegessen hatten, schauten sie noch eine Weile im Fernsehen ihre Lieblingssendung und naschten von den gebackenen Plätzchen. Die waren wirklich sehr lecker geworden.
Am nächsten Morgen sitzen wieder alle beim Frühstück und Papa fragt: „Hat jemand meine Mütze und meinen Schal gesehen?“
Emma deutet nach draußen. „Die hat der Schneemann an“, meint Emma mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Papa seufzt nur und rollt mit den Augen.
Nach dem Frühstück
gehen Lara, Jana und Emma in ihre Zimmer und basteln etwas für Weihnachten. Lara schneidet Weihnachts-Sterne aus, Jana bastelt einen Schneemann aus Papierkugeln und Emma malt ein Rentier. Daran sitzen sie den ganzen Nachmittag. Am Abend ruft die Mutter sie zum Schmücken des Weihnachtsbaums, den Papa schon gestern geholt hatte. Jana hängt die roten Kugeln auf, Emma das Lametta und Lara setzt mit Papas Hilfe einen goldenen Stern auf die Spitze. Gemeinsam sehen sie sich den Baum an.
„Fast fertig“, sagt Papa, „es fehlt nur noch die Lichterkette.“
„Die holen wir“, sagt Jana.
„Wo ist die denn?“
Papa überlegt kurz, dann fällt es ihm wieder ein.
„Im Schuppen.“
„Alles klar.“ Jana, Lara und Emma laufen zum Schuppen, um die Lichterkette zu holen. Aber auf dem Weg zurück ins Haus hören sie ein Geräusch. Es klingt wie das Miauen einer Katze. Emma bleibt stehen und sieht die Anderen an.
„Habt ihr das auch gehört?“, fragt sie.
Jana nickt.
„Das klang doch wie eine Katze.“
Gemeinsam suchen sie die Gegend um den Schuppen ab. Lara findet die kleine Katze unter der Gartenbank. Sie ist noch klein, schneeweiß und zittert.
„Oh, du arme Katze …“
Lara nimmt sie auf den Arm und die Katze kuschelt sich sofort an. Mit der Katze auf dem Arm geht Lara wieder rein. Sie zeigt die Katze den Eltern.
„Schaut mal, ich habe eine Katze draußen im Schnee gefunden.“
Papa schaut sich die Katze an und sagt: „Die gehört bestimmt jemandem. Wir müssen schauen, ob sie nicht vermisst wird. Aber erstmal kann sie bei uns bleiben.“
Die Kinder freuen sich sehr
darüber und helfen dabei, die kleine Katze aufzuwärmen und zu füttern. Papa fragt in der Zeit in der Nachbarschaft, aber niemand scheint die Katze zu kennen. Die Tage vergehen, aber auch vier Tage später hat sich niemand gemeldet. Also beschließen sie, die Katze zu behalten. Mama sieht die Kinder an, „wie soll sie denn heißen?“
Da müssen die Kinder nicht lange überlegen. „Advent, sie soll Advent heißen!“
Mama und Papa finden, dass das eine gute Idee ist und der Name ja auch sehr gut passt. Sie adoptieren Advent, die sich in den letzten Tagen schon schnell eingelebt hatte. An Heiligabend bekommt Advent auch ein Weihnachtsgeschenk, ein Spielzeug, das Papa in einem Laden für Tierfutter gekauft hatte. Es war eine kleine Maus aus Stoff. Wenn sie damit lernt Mäuse zu fangen, könnte sie sich schließlich auch etwas nützlich machen.
Nach der Bescherung spielten die Kinder noch den ganzen Abend mit ihren Spielsachen und natürlich auch mit Advent. Spät, aber überglücklich, gingen sie schlafen.

